Die Wappenbeschreibung (lt. Genealog. Handbuch des Adels):
- In Blau zwei schräggekreuzte fünfendige silberne Hirschstangen; auf dem Helm mit blau-silbernen Decken eine golden-gekrönte Jungfrau mit langem goldenen Haar in von Silber und Blau gevierteltem Gewande zwischen den silbernen Hirschstangen hervorwachsend, welche sie mit den Händen hält;
Schildhalter: Zwei silberne Engel, die goldene Palmzweige halten, beide einwärts gekehrt.
- abweichende Beschreibung siehe unter:
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/Galerien/galerie835.htm
Wappensagen von George Hesekiel, Berlin, Verlag von Ludwig Rauh:
Dohna
Der Graf von Urpach der stattliche Held,
Der hat sich den Jägern des Kaisers gesellt;
Sie jagten so fröhlich hinaus auf die Pirsch,
Sie jagten den Eber, sie jagten den Hirsch !
Und mit der lustigen Jägerschaar
Des Kaisers jüngste Prinzessin war,
Sie liebte den Graf und der liebte sie,
Sie liebten sich heimlich und sagten sich’s nie !
Ihr floß um die Stirne die Locke wie Gold,
Ihr blickt’ aus dem Auge die Liebe so hold;
Es brennt ja die Liebe so tief und so heiß,
Von der, tief verborgen, noch Niemand nichts weiß.
Und wie sie gejagt auf dem waldigen Pfad,
Da sind sie dem Ufer der Donau genaht,
Dem edelsten Wild galt die frühe Pirsch,
In die brausende Woge setzt flüchtig der Hirsch.
Und hinter ihm her im Eifer der Hatz
Das Roß der Prinzessin in mächtigem Satz,
Die Ströhmung reißet die Reiterin fort,
Mit gellendem Schrei sehn’s die Jäger am Port.
Graf Urpach allein springt rasch von dem Roß
In den Strom, der schmeichelnd die Schönste umfloß,
Erreicht die Prinzessin, erfasst ihr Gewand
Und trägt Sie und rettet sie glücklich zum Strand.
Kaum schlug sie die holden Augen dort auf,
So eilt er von dannen in hastigem Lauf;
Sie liebte den Grafen und der liebte sie,
Sie liebten sich heimlich und sagten sich’s nie.
Am Abend da jubelt der reisige Troß Beim vollen Humpen im Kaiserschloß;
Die Freude des alten Gebieters war groß,
Ein Töchterlein schaute verschämt in den Schooß.
Es brennt sie die Liebe so tief und so heiß,
Von der in der Stille der Vater nur weiß !
„Ihr Leut,“ der alte Kaiser nun spricht,
„Seht ihr den Mann von der Donau noch nicht ?“
Und wie der Kaiser gesprochen das Wort,
Da stand der Mann von der Donau dort,
Der Prinzessin legte Graf Urpach Freitag
Zu Füßen des Hirschen zackig Geweih !
Und wie sie die mächtigen Stangen nun hält,
Da sprach der Kaiser: „Du männlicher Held,
Nimm hin zur Gräfin mein Töchterlein,
Du sollst mir ein lieber Eidam sein.
Zum Gedächtnis was an der Donau gescheh’n,
Da sollen im Schild Dein die Stangen steh’n,
Darüber aber die Fräulein, Du Held,
Das fest sich an dem Geweihe hält,
So wie es fest sich gehalten hat
An Dir bei Deiner rettenden That;
Es sei Dein Haus den fürstlichen gleich,
Und heiße Donau im Deutschen Reich !“
Die mächtigen Stangen ins Kreuz gestellt,
Sie prangen noch heut im blauen Feld,
Und über dem ruhmreichen Wappenschild
Steht heute noch leuchtend das Jungfrauenbild;
Gekrönt mit der Krone, gekleidet blau-weiß
- Es brannte die Liebe so tief und so heiß, -
Schon tausend Jahre großmütig und recht
Heißt Dohna noch heute Graf Urpach’s Geschlecht.